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Gefahren durch Streumunition

Die Streumunition soll eigentlich beim Aufprall auf das Ziel oder den Boden explodieren. Bis zu 40% der Munition explodiert jedoch nicht, in Einzelfällen sind sogar bis 100% der Submunitionen fehlerhaft. Gründe dafür sind beispielsweise weiche Böden, oder die Streumunition bleibt auch bauartbedingt in Zweigen hängen (siehe M42). Der eingebaute Selbstzerstörungsmechanismus, wenn er denn überhaupt existiert, funktioniert oft nicht wie beabsichtigt.

Durch die Menge der abgeworfenen Streumunition ist die Dichte der Blindgänger in betroffenen Gebieten entsprechend hoch.
Im Libanonkrieg 2006 wurden innerhalb weniger Tage ca 4 Millionen Submunitionen abgeworfen, wovon ca. 1 Million Submunitionen als Blindgänger die Bevölkerung gefährden.

Verkrüppelte Handstümpfe greifen nach einer Blume - ein durch Streubomben verletztes Kind
(Verkrüppelte Handstümpfe eines Kindes greifen nach einer Blume -
Verletzungen durch Streubomben)
Es kommt häufig zu Unfällen mit Streumunition. Die Blindgänger liegen kaum sichtbar im Gras, oder hängen unscheinbar in Sträuchern und Bäumen; für die Zivilbevölkerung, die dort lebt und arbeitet, sind diese Überreste eine unkalkulierbare Gefahr.
Die Folgen von Streumunitionsexplosionen sind Splitterverletzungen, Brandwunden, abgerissene Gliedmaßen, Blindheit und sogar der Tod.

Noch Jahrzehnte nach einem Krieg sind diese Streubomben eine latente Gefahr, denn sie kennen keine "Verfallsdatum". Das sieht man in der ganzen Welt, in Laos, Vietnam, Kambodscha, in denen der Krieg schon so lange vorüber ist.

98% aller Opfer sind Zivilisten, 27% davon Kinder. 67 % der Opfer werden getötet oder verletzt, während sie versuchen, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Ein schwer verletztes Kind voller SplitterwundenDie Verletzungen sind äußerst grausam, sie beschränken sich nicht nur auf Splitterverletzungen am ganzen Körper. Beine, Füße, Arme oder Hände werden vom Körper abgetrennt und die bei der Explosion entstehenden Metallfetzen verursachen grausame Bauchwunden. Die Splitter fliegen dem Opfer ins Gesicht, und oft genug verliert es das Augenlicht oder erleidet schwere Kopfverletzungen.

Einem Jungen, den wir als Streumunitionsopfer bei seinem medizinischen Aufenthalt hier in Deutschland persönlich kennengelernt haben, wurden durch diese Waffe beide Unterschenkel abgerissen und ein Splitter schlug ihm direkt in den Unterbauch ein.
Neben diesen körperlichen Verletzungen werden die Opfer seelisch schwer traumatisiert und erleiden für den Rest ihres Lebens oft soziale Probleme.

Mehdi - abgerissene Beine und weitere schwere Verletzungen durch Streumunition, 2007
Mehdi, ein afghanischer Junge - abgerissene Beine, Darmdurchriss und weitere schwere Verletzungen durch Streumunition, 2007 (© Foto: Sadiq Nawabi)


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