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18.10.2022: Energie und Stromkosten sparen

Gestiegene Lebenshaltungskosten, Inflation und Energiekrise: Die aktuelle Sitation ist für viele Familien eine belastende Herausforderung.
In Fernsehsendungen und Radiobeiträgen wurden und werden gute Tipps zum Energiesparen gesendet. Wir möchten hier einige zusätzliche Tipps auflisten, die wir bisher vermisst haben.

Energiemessgerät: Stromfresser finden

Energiemessgerät zeigt Standby-Strom anSehr einfach zu bedienen und die beste Wahl, Stromfesser im Haushalt zu entdecken: Die kleinen Energiemessgeräte (Bild rechts). Sie werden einfach zwischen Steckdose und Anschlussstecker des Gerätes gesteckt und sind für unter 20 EUR zu haben.
Das Messgerät zeigt zum Beispiel den momentanen Stromverbrauch in Watt an oder misst über einen Zeitraum die verbrauchte Energie in kWh. Auf diese Weise kann man sehr einfach herausfinden, welche Geräte eher problematisch für die Stromrechnung sind.
So lässt sich auch gut überprüfen, ob vielleicht ein älterer Kühlschrank ein versteckter Stromfresser ist.
Im Beispiel rechts wird gerade der Stromverbrauch eines ausgeschalteten, älteren Computers gemessen.
Ergebnis: Unnötige Stromverschwendung von 12.6 W, wenn man den Computer an der Steckdose lässt.

Gewaltige Energiekosten: Warmwasser

Der größte Stromverbraucher im Haushalt ist der elektrische Durchlauferhitzer, wenn das Wasser nicht mit Gas erwärmt wird. Ein Standardgerät verbraucht zum Beispiel bei durchschnittlicher Duschtemperatur und Durchflussmenge 15 kW. Wenn man täglich 10 Minuten Wasserlaufzeit beim Duschen benötigt, verbraucht eine Person pro Jahr rund 900 kWh Strom. Mit kurzen Wasserlaufzeiten von vielleicht 5 Minuten oder weniger lässt sich hier viel Geld sparen, der Beitrag für die Umwelt ist enorm.
Erhält man Warmwasser per Gastherme oder andere gasbetriebene Geräte, wird selbstverständlich eine ähnlich hohe Energiemenge zur Erwärmung benötigt.

Computer und Computerspiele

Gerade bei Computerspielen gibt es große Unterschiede im Stromverbrauch, die viele Menschen gar nicht erwarten würden. Simulationsspiele und andere 3D-Spiele belasten die Grafikchips enorm und sind oft für einen hohen Stromverbrauch verantwortlich. Selbst dann, wenn kaum etwas im Spiel geschieht oder sogar nur ein Menü angezeigt wird (wie zum Beispiel bei einem beliebten Train-Simulator), wird die Grafikkarte voll belastet und kann zu einem Gesamt-Stromverbrauch des Computers von mehreren hundert Watt führen!
Mit einem Energiemessgerät kann man die einzelnen Computerspiele austesten und herausfinden, bei welchen Spielen man ein wenig mehr auf die verbrachte Spielzeit achten könnte.
Übrigens sind ältere Computer auch gerne unentdeckte Stromfresser: Die ältere Technik verbraucht prinzipiell deutlich mehr Strom als neuere Computerchips, auch wenn die Rechenleistung viel geringer ist. Beispiel: Ein älterer Computer von uns verbrauchte durchgängig rund 210 W, während ein aktueller Computer im Büroalltag nur rund 50 W verbraucht.

Fernseh-Receiver und HiFi-Anlage (Verstärker)

Mehrere hunderttausend TV-Kunden im ehemaligen Verbreitungsgebiet des Kabelfernseh-Anbieters Unitymedia besitzen noch den Horizon Recorder (Receiver) für den Fernsehempfang. Dieses Gerät hat zwar mehrere Standby-Einstellungen, wurde aber bei uns standardmäßig so ausgeliefert, dass man kurz nach dem Anschalten das Fernsehbild sehen konnte — mit dem Nachteil, dass nahezu keine Energie im Standby gespart wurde! Eine Messung ergibt, dass dieser "Standby"-Modus satte 36 W verbraucht. Bei täglich 2 Stunden aktivem Fernsehen und 22 Stunden Standby ergibt das einen Standby-Jahresverbrauch von rund 290 kWh.
Geht man von "nur" einhunderttausend Kunden aus, die das Gerät noch verwenden, sind das 29 Megawattstunden "Standby".
In den Optionen des Horizon Recorders kann man unter dem Menüpunkt "Standby-Verbrauch" die Einstellung auf "Gering" setzen: Der Recorder schaltet dann auch die Telefon- und Internetmodule aus und verbraucht laut Messung 0 W im Standby. Diese Option sollte man dann wählen, wenn Telefon und Internet nicht über den Horizon-Recorder laufen. Achtung: In der Standby-Einstellung "Standard" verbraucht das Gerät immer noch 24 W im Standby.
Eingeschaltet während des Fernsehschauens verbraucht das Gerät 40 W.
Bei Flachbild-Fernsehern kann man ebenfalls Energie-Optionen einstellen, die den Stromverbrauch um einige Prozent senken können. Je nach Gerät ändern sich dadurch Brillanz, Kontrast und Grundhelligkeit.
HiFi-Verstärker verbrauchen im eingeschalteten Zustand auch dann einigen Strom, wenn sie nichts wiedergeben. Ein Stromverbrauch von 30 bis 50 W ist dabei üblich. Erst bei hohen Lautstärken steigt der Stromverbrauch darüber hinaus. Das Ausschalten solcher Geräte spart dadurch merkbar Strom in der Jahresrechnung.

WLAN-Router nachts ausschalten: Sinnvoll oder nicht?

Ein sehr häufig verbreiteter Tipp ist das nächtliche Abschalten eines WLAN-Routers.
In vielen Haushalten sind WLAN-Router aber kombinierte Geräte, die mehrere Funktionen in sich vereinen und nicht nur WLAN bieten. Telefon, Internet und Fernsehzugang sind in einem Gerät kombiniert, oder zum Beispiel wie bei uns in einem der weit verbreiteten DSL-Router als Kombination von Telefon und Internet vereint. Den Router nachts abzuschalten würde bedeuten, telefonisch nachts nicht erreichbar zu sein. Eine WLAN-Zeitschaltung lohnt sich bei modernen Geräten durch optimierte Schaltkreise nicht, da der Stromverbrauch von nicht genutztem WLAN kaum messbar ist. Bei unserem Gerät ist der Stromverbrauch mit und ohne WLAN in beiden Fällen mit 8.7 W exakt gleich.
Das nächtliche Abschalten von WLAN könnte sogar zu mehr Stromverbrauch führen: Handys, die nachts angeschaltet bleiben, stellen dann automatisch auf Funkzellen-Empfang um. Die Handy-Funktechnik benötigt deutlich mehr Energie als das WLAN-Netz zu Hause, sowohl beim Handy als auch auf der Seite des Funkmastes. Da installierte Apps, E-Mail und besonders Social Media-Apps ständig Daten austauschen, wird auch nachts durch deaktiviertes WLAN letztendlich mehr Strom verbraucht.

Spülmaschine statt Handwäsche

Wenn der Kauf einer Spülmaschine möglich ist, kann dauerhaft viel Wasser und Energie gespart werden. Gegenüber dem Spülen von Hand ist das Spülen mit einer Spülmaschine deutlich sparsamer.

Haare fönen: Heizleistung verringern

Ist man auf das Fönen der Haare angewiesen, kann eine reduzierte Heizleistung viel Strom sparen. Auch wenn die Ventilatorgeschwindigkeit hoch bleibt, können bei kleinerer Einstellung der Temperaturstufe locker über 1000 W gespart werden. Den Haaren tut es auch gut: Hohe Temperaturen können Haare schädigen.

Kinder positiv beteiligen

Die nötigen Einsparungen und finanzielle Sorgen gehen natürlich nicht an den Kindern vorbei. Oft haben sie sehr feine Antennen dafür, wenn sich Eltern über die Lebenssituation Sorgen machen.
Es kann ein Stück weit helfen, wenn sie an den ganzen Maßnahmen zum Einsparen so beteiligt werden, dass sie mithelfen und verstehen, je nach Alter. Einerseits kann man bestimmte Dinge verbieten (zum Beispiel das regelmäßige Baden in einer vollen Wanne), andererseits kann man es je nach Alter erklären, dass man mit dem eingesparten Geld andere Dinge ermöglichen kann und es auch für die Umwelt besser ist. Vielleicht ist auch die Suche nach versteckten Stromfressern nicht ganz uninteressant, es ergeben sich dabei bestimmt einige Überraschungen.
Die aktive Beteiligung von Kindern beim Energiesparen fördert auch ihr Bewusstsein, dass die Energie nicht unbegrenzt "einfach so" verfügbar ist und irgendwo erzeugt werden muss.

Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung: Familienfeindliche Vorstellungen der Deutschen Umwelthilfe

Am 26.09.2022 forderte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, gegenüber dem RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND): "In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird".
Eine Forderung, die wir als familienfeindlich und kinderfeindlich ablehnen.
Leider versteigen sich Aktivistinnen und Aktivisten immer wieder in schädigenden Forderungen, die an notwendiger Sachlichkeit, Umsetzbarkeit und sozialer Gerechtigkeit vorbei gehen.
Nach den vielen Schwierigkeiten, denen gerade Familien durch die Corona-Pandemie ausgesetzt waren und davon immer noch betroffen sind, sind Phasen wie die Weihnachtszeit enorm wichtig.
Die Geborgenheit und Wärme der Weihnachtstage hängen dabei auch mit gemütlichem Licht in einer dunklen Zeit zusammen.
Die Kinder und Jugendlichen, Familien und auch ältere Menschen benötigen die gefühlte Wärme der Weihnachtstage, um von den Belastungen, die ganz besonders in den letzten zwei Jahren viele Menschen betroffen hat, eine Ruhepause zu erleben.
Man muss sicher keine verrückten Beleuchtungsorgien installieren, aber mit sinnvoll eingesetzter, stromsparender LED-Technik, die es schon lange auch in warmen Farbtönen gibt, ist fühlbar gemütliche Weihnachtsbeleuchtung auch energiesparend umsetzbar.
Es ist zu hoffen, dass sich Verantwortliche in Städten und Dörfern nicht durch solche weltfremden und kinderfeindlichen Vorschläge der Deutschen Umwelthilfe verunsichern lassen. Wer in einer solchen Zeit, die der Psyche gerade von Kindern und Jugendlichen deutlich zugesetzt hat (siehe Studien dazu, zum Beispiel WDR-Artikel "Mehr psychische Probleme bei Kindern seit Corona", 04.10.2022), solche Forderungen stellt, handelt unserer Meinung nach verantwortungslos gegenüber den Jüngsten unserer Gesellschaft.

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